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Freitag, 11. Februar 2011

"Ci aspettano anni duri"

Der Druck der Märkte auf den Euro scheint vorerst nachzulassen. Doch die Gründe, welche für die Krise verantwortlich waren, sind noch längst nicht behoben. Die immensen Staatsschulden werden für die Krisenländer der Eurozone noch lange eine grosse Bürde bleiben und die Auswirkungen der notwendigen Einschnitte und Einsparungen in den öffentlichen Haushältern der PIIGS Staaten, zu denen auch Italien gehört, werden demnächst für die Bürger erst spürbar werden. Denn eines ist klar: Deutschland ist nicht gewillt als stärkste Industrienation Europas so ohne weiteres die Zeche für die Versäumnisse der potentiellen Pleitestaaten zu zahlen. Die Transferunion, so bequem sie für einen Staat wie Italien sein könnte, wird es mit Deutschland nicht geben. Alles läuft auf eine einheitliche, von Frankreich und Deutschland vorangetriebene europäische Wirtschaftsregierung hinaus. Will Italien weiterhin die Vorteile einer stabilen Währung in der Eurozone beibehalten, bleibt dem Land nichts anderes übrig als die zukünftigen strengen Auflagen, welche von einer solchen europäischen zentralen Wirtschaftspolitik vorgegeben werden, mit allen Konsequenzen zu akzteptieren. Der “Corriere della Sera“ beschreibt in einem erst kürzlich veröffentlichten Artikel, was das für Italien bedeuten wird: Wenn nach EU Auflagen die italienischen Staatsschulden entscheidend reduziert werden sollen, ist das ohne strengsten Einsparungen im öffentlichen Haushalt nicht zu bewerkstelligen. Das Hauptproblem des italienischen Staates, die immensen Staatsschulden in den Griff zu bekommen, ist jedoch die immer mehr desolat und chaotisch werdende Politik selbst. Wie lässt sich mit einer solchen politischen Kultur, welche von Amoral geprägt ist, die grossen Probleme dieses Landes, die  Korruption, das organisierte Verbrechen, die Ineffektivität der öffentlichen Institutionen  bekämpfen? Der  “Corriere delle Sera“ sagt es gerade heraus: Ci aspettano anni duri - auf uns werden harte Zeiten zukommen. Und damit ist wohl auch Südtirol gemeint, solange es zu diesem Staat gehört.