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Samstag, 22. Januar 2011

Hanspeter Munter: Nur die Spitze des Eisberges. Eine Pressereplik

   
Wie Hanspeter Munter für den verstorbenen Seppl Lamprecht als Landtagsabgeordneter nachrücken durfte, wollte er auf den lukrativen Direktorposten im LVH nicht verzichten. Er wies darauf hin, dass Doppelfunktionen auch bei anderen seiner Parteikollegen vorkommen und vom Gesetz ja völlig legitim seien. Die allgemeine Empörung war gross: Gleichzeitig Direktor eines öffentlichen Verbandes und Landtagsabgeordneter ist im Grunde nicht vereinbar, wenn man beide Ämter ernsthaft ausüben möchte. Da die SVP in den letzten Jahren zudem der zunehmenden  Kritik ausgesetzt war,  durch Vetternwirtschaft Postenschacher und Ämterhäufung Vorschub zu leisten, kam sie bei Munter nun gehörig unter Druck.  Was die Sache für die Volkspartei noch unangenehmer machte, war die Tatsache, dass Munter als eigentlich abgewählter Landtagsabgeordneter und als zuletzt  geldgierig wirkender Machtintrigant im internen LVH Streit gegen seinen Präsidenten Walter  Pichler bei den Südtirolern nicht gerade hoch in der Gunst stand. Obwohl im SVP System Südtirol bisher solche Doppelfunktionen und Verquickungen von öffentlichen Verbandsämtern und politischen Mandaten nicht nur gewollt, sondern geradezu gefördert wurden,  blieb der SVP diesmal nichts anderes übrig als Munter aufzufordern, auf den Posten des LVH Direktors zu verzichten. Munter musste als Bauernopfer und als Sündenbock herhalten, um von der Volkspartei grösseren Schaden abzuwenden. Das SVP Parteiorgan "Dolomiten" spielte dabei fleissig mit.  Die "Dolomiten" veröffentlichte nicht nur Leserbriefe, die der Kritik und Empörung über Munter freien Lauf liessen, sondern sie schrieb auch einen eigenen Artikel mit dem Titel "Goldener Hanspeter" gegen den LVH Direktor, um den Druck auf ihn zu erhöhen und ihn zum Verzicht auf den Direktorposten zu drängen.
    
















































Auch die FF widmete Munter einen Leitartikel:



















Am 15. Jänner liess dann die Neue Südtiroler Tageszeitung eine Bombe platzen. In einer gross angelegten dokumentierten Titelgeschichte berichtet die Zeitung, wie Munter sich 2008 vom LVH seinen Wahlkampf für die Kandidatur zum Südtiroler Landtag finanzieren liess. Damit das Ganze damals nicht auffiel, wurde es als Werbekampagne getarnt: 






























Die Tatsache, dass sämtliche Verbände in Südtirol am Gängelband der SVP hängen, ist an und für sich nichts Neues. Man erinnere sich nur an die vom Bauernbund oder vom HGV unterstützten Wahlwerbungen für SVP Kandidaten. Der Fall Munter sprengt aber alle Grenzen dieser unsauberen Machenschaften, welche bisher in der Öffentlichkeit bekannt wurden. Es ist insofern ein grosser Skandal, da auch indirekt öffentliche Steuergelder, mit denen die Verbände unterstützt werden, zur Wahlkampffinanzierung einer Partei und ihrer Kandidaten hergenommen werden. 
Und wie reagierten die Athesia Medien nach Bekanntwerden dieses belegten Skandals? 
Gar nicht. Sie schwiegen. Keine Zeile darüber im "stol.it", keine Zeile in der "Dolomiten". Auch jede Stellungnahme der Oppositionspolitiker wurde von den Ebner Medien völlig ausgeblendet. Nichts. Neben der NSTZ berichtete darüber nur das neue Internet- Nachrichtenportal "suedtirolnews.it". Es darf vermutet werden, dass der Fall Munter nicht einzigartig ist, sondern nur die Spitze des Eisberges: 
Das System Südtirol wie es leibt und lebt.


Nun schaltet sich auch die Staatsanwaltschaft in den Fall Munter ein. 
Man darf gespannt sein, ob die Ebner Medien diesen Skandal weiterhin verschweigen werden...
LVH: Oberstaatsanwalt Rispoli ermittelt wegen Wahlkampf-Gelder



Anhang: Artikel von "suedtirolnews.it" zum Fall Munter